Beispielhafter Testvorschlag zur Untersuchung des Brummtons in einer betroffenen ländlichen Region.
Ziel
Nachweis, ob Mobilfunkanlagen niederfrequente Brummtöne verursachen.
Testbeschreibung
Ein Mobilfunk-Abschalttest in einer ländlichen betroffenen Region mit wenigen Störquellen und nur wenigen abzuschaltenden Mobilfunkstationen.
- Orte: Schallpegelmessungen innerhalb mehrerer geschlossener Gebäude mit ausgeprägtem Brummton.
- Mobilfunkanlagen: Laut Senderkataster ca. 5 Anlagen in der Umgebung.
- Messgeräte:
- Schallpegelmessgeräte: z. B. Norsonic Nor 140, Brüel & Kjær Typ 2250.
- Spektrumanalysatoren: z. B. R&S®FSVA3000 von Rohde & Schwarz zur Analyse von Mobilfunksignalen.
Vorgehen
- Kurzzeitiges, gleichzeitiges Ausschalten aller Mobilfunkanlagen im Umkreis von 5 Kilometern (nachts, 2 Uhr morgens für 60 Sekunden)
- Alle relevanten Signale (Broadcast-, Steuer-, Kontroll-, Daten-, Interferenz- und Heartbeat-Signale) müssen vollständig deaktiviert werden.
- Überprüfung mit Spektrumanalysatoren.
- Messung des Schallpegels:
- Vor, während und nach dem Ausschalten der Anlagen.
- Fokus auf Frequenzen unter 100 Hz, da diese charakteristisch für das Brummen sind.
- Mögliche Testwiederholungen nach Wiedereinschalten der Anlagen.
Erwartung
- Beim Ausschalten der Anlagen: Rückgang der niederfrequenten Pegel unter 100 Hz mit Verzögerung. 1
- Beim Wiedereinschalten: Anstieg der niederfrequenten Pegel unter 100 Hz mit Verzögerung. 1
Beweisführung
Das Brummen nimmt in direktem Zusammenhang mit der Aktivität der Mobilfunkanlagen zu oder ab. Dies untermauert, dass Mobilfunkanlagen niederfrequente Töne erzeugen.
Hinweise
- Brummton kann von anderen technischen Quellen 2 überlagert sein, tritt jedoch auch in Gebieten ohne solche Anlagen auf.
- Wahrnehmung des Brummtons variiert individuell und kann von „nicht hörbar“ bis „deutlich andauernd“ reichen.
Fußnoten
- Die Verzögerung kann u.a. durch die Schalllaufzeit (ca. 343 m/s) verursacht werden, abhängig von der Distanz zwischen Quelle und Empfänger sowie möglichen Reflexionen an topografischen Gegebenheiten.
- Andere technische Quellen wie Lüftungs- und Klimaanlagen, industrielle Maschinen bzw. Anlagen oder neuerdings auch Wärmepumpen, die erst seit Kurzem als mögliche Brummtonquellen in den Fokus gerückt sind, könnten ebenfalls Brummtöne erzeugen und dabei den eigentlichen, andauernden Brummton von Mobilfunkanlagen überlagern oder verstärken.
Dieser Test könnte eine transparente und nachvollziehbare Klärung des Zusammenhangs zwischen Mobilfunkanlagen und dem Brummton ermöglichen.
