Der Brummton entsteht durch andauernde Mobilfunksignale und niederfrequente Strukturen.

Jede Mobilfunkanlage sendet kontinuierlich Signale aus, um Verbindungen zu mobilen Geräten herstellen zu können. Im Gegensatz zu anderen Systemen, die nachts oft ruhen, bleibt sie auch in der Nacht durchgehend aktiv. Durch die Art der Signalübertragung, etwa durch das Weglassen einzelner Bursts, entstehen niederfrequente Strukturen (z. B. 8,33 Hz) und deren Vielfache (z. B. 16,66 Hz, 25 Hz, 33,33 Hz usw.), die offenbar als Vibrationen oder Brummgeräusche wahrgenommen werden können.

Sicherlich gibt es auch andere technische Quellen, die einen Brummton verursachen können. Allerdings überlagern diese Quellen lediglich den andauernden Brummton, der beispielsweise nachts um 2 Uhr in geschlossenen Gebäuden gemessen werden kann und auch an anderen Orten gleichermaßen auftritt. Ein solcher andauernder Brummton könnte im Zusammenhang mit den andauernd ausgesendeten Broadcastsignalen der Mobilfunkanlagen stehen.

Der Mobilfunkausbau und die fortschreitende Aufrüstung der Mobilfunknetze gehören zu den umfassendsten Infrastrukturveränderungen der letzten Jahre. Betroffene berichten an verschiedenen Orten von unterschiedlichen Ursachenvermutungen – allen Orten gemeinsam ist jedoch der Mobilfunk. Selbst bei einem schwachen Funksignal kann der Brummton wahrgenommen werden, da er sich auf eine andere Weise ausbreitet als das Funksignal.

Messungen von Sachverständigen

Im Gebäude von Betroffenen wurden vom Stuttgarter Amt für Umweltschutz Schallfrequenzen von 8 Hz bei 80 Phon (ca. 100 dB SPL nach ISO 226) sowie von Sachverständigen im österreichischen Deutschlandsberg (Steiermark) 17 Hz und 60 Hz gemessen. Weitere Informationen finden sich in Artikeln wie Die Welt („Das große Brummen“) und auf meinbezirk.at („Deutschlandsberg / Brummton“). Einige Betroffene messen einen Ton von 50 Hz, obwohl der Hausstrom (also 50 Hz) abgeschaltet ist.

Alle genannten Frequenzen lassen sich auf 8,33 Hz zurückführen. Sie folgen dem physikalischen Prinzip der Harmonischen, also den Vielfachen einer Grundfrequenz.

Professionelle, kalibrierte und geeichte Schallpegelmessgeräte können auch privat ausgeliehen werden (z. B. von Norsonic). Ein Spektrumanalysator, wie beispielsweise von Rohde & Schwarz, könnte dazu verwendet werden, das Ursprungssignal aus den Frequenzkomponenten des Brummtons zu rekonstruieren.

Dieser Test ist der Beweis

Ein Test sollte das kurzfristige Abschalten aller Mobilfunkanlagen in einem 5-Kilometer-Radius umfassen – beispielsweise um 2 Uhr nachts für 60 Sekunden – verbunden mit Schallpegelmessungen innerhalb mehrerer Gebäude am Brummton-Ort. Im ländlichen Raum wären nur wenige Anlagen betroffen, und Betreiber führen bereits kurzzeitige nächtliche Abschaltungen, etwa für Neustarts, durch.

Gerne wird das Argument vorgebracht "EM ist EM (Elektro-Magnetismus) und Schall ist Schall", um den Mobilfunk als Verursacher auszuschließen. Aus dieser Sicht sollte einem Test nichts im Wege stehen - transparent, nachvollziehbar und unabhängig.

Der Aufwand für einen derartigen Test wäre relativ gering, aber der Widerstand dagegen groß. Es sind vermutlich genau diese „Aufklärer“, die seit Jahren vergeblich nach der Ursache suchen und nichts finden. Eifrig schaffen sie ein Meinungsbild, in dem sie konsequent behaupten: „Es ist alles andere als der Mobilfunk.“ Fällt Ihnen etwas auf?

Transparenz und Beweislast

Die Betreiber sollten dazu verpflichtet werden, einen Abschalttest durchzuführen und alle relevanten Daten nachvollziehbar offenzulegen. Dazu gehören auch Informationen wie die genaue Aktivierung (Datum/Uhrzeit) und Inbetriebnahme von Anlagen – und Daten, die durch Werkzeuge wie z.B.: einen Spektrumanalysator überprüfbar sind.

Stattdessen werden Informationen oft bewusst zurückgehalten, um kritische Diskussionen zu vermeiden. Es scheint, als ob hier ein Spiel mit der Bevölkerung gespielt wird, bei dem die Betreiber und Behörden relevante Informationen nicht aufdecken möchten. Denn: „Was man nicht weiß, macht einen nicht heiß.“

Auftreten des Brummtons

Das Brummen tritt offenbar erst beim Überschreiten bestimmter Energiedichten auf, etwa durch aufgerüstete oder neue Mobilfunkanlagen, selbst aus größerer Entfernung. Faktoren wie Topografie (Talböden, Hangmulden, Berghänge) sowie schalltechnische Einflüsse (Wetter, Reflexionen, Resonanzen, Überlagerungen) können das Auftreten des Brummtons verstärken. Technisch könnte sich der Brummton in Abstufungen zeigen: von nicht vorhanden, schwach, über schwankend bis hin zu dauerhaft.

Brummton und Funksignal

Der Brummton breitet sich weitreichend aus und ist nicht identisch mit dem elektromagnetischen Signal. In Bereichen mit topografischen Hindernissen kann das Funksignal abgeschwächt werden, während der Brummton durch Reflexionen und Interferenzen verstärkt werden könnte. Das Brummen kann hörbar sein, obwohl das Funksignal schwach ist.

Schallverhalten in verschiedenen Umgebungen

Die Schallausbreitung im Freien wird von Wetter, Topografie, Geländeformationen, Reflexionen, Resonanzen und Überlagerungen beeinflusst.

In Gebäuden können Reflexionen und Resonanzen das Brummen in bestimmten Bereichen verstärken. Ein Gebäude dämpft hohe und mittlere Frequenzanteile von außen, wodurch tieffrequente Anteile im Gebäudeinneren deutlicher wahrnehmbar sind. Beim Verlassen des Gebäudes nehmen Sie wieder eine Mischung der Frequenzen wahr – die Anteile hoher und mittlerer Frequenzen sind stärker präsent, wodurch der tiefe Ton im Verhältnis zurücktritt. Bei einem Tinnitus hingegen würden Sie keinen Unterschied feststellen.

Ohrstöpsel sind bei tiefen Frequenzen weniger effektiv, da sie hohe und mittlere Frequenzen stärker abschwächen, wodurch tiefere Töne im Vergleich stärker hervortreten.

Individuelle Wahrnehmung

Die Intensität des Brummtons variiert je nach Ort, ebenso wie die individuelle Wahrnehmungsfähigkeit: Viele Menschen nehmen ihn gar nicht wahr, einige nur schwach, und wenige deutlich. Es gibt auch Menschen, die den Brummton nur gelegentlich hören können, also im Übergangsbereich zwischen Nicht-Hören und Hören.

Aufgrund der unterschiedlichen Intensität des Brummtons sowie der variierenden Wahrnehmungsfähigkeit und der vorübergehenden Beeinflussung durch mögliche Faktoren wie Schalldruck, Luftdruck (z. B. während Flugreisen, auch als „Reiseeffekt“ bekannt) oder mechanischen Druck, entstehen zahlreiche und unterschiedliche Berichte über das Brummen.

Mobilfunkstandorte

Die EMF-Karte der Bundesnetzagentur in Deutschland und das Senderkataster in Österreich listen Mobilfunkstandorte auf. Für Standorthistorien und detaillierte Informationen, wie den Zeitpunkt der Aktivierung, müssen die Betreiber kontaktiert werden. Die angegebenen Leistungen, beispielsweise 260–280 Watt, erscheinen zwar gering (harmlos), werden jedoch durch die Bündelung der Strahlung – ähnlich wie bei einem Brennglas – stark fokussiert, um größere Reichweiten zu erzielen.

Eine Anlage mit einer Nennleistung von 260–280 Watt kann dadurch eine effektive Strahlungsleistung (ERP) von bis zu 17,8 kW erreichen.

Bundesnetzagentur und EMF-Karte

Das „Datum der Erteilung“ zeigt den zuletzt genehmigten Stand einer Mobilfunkanlage an. Es markiert das Datum, ab dem der Betreiber die Anlage freischalten darf. Bei bestehenden Anlagen spiegelt es nur die letzte Genehmigung wider – eine Anlage kann seit 2010 in Betrieb sein, aber ein „Datum der Erteilung“ von 2023 haben. Die vollständige Historie erhalten Sie von der Bundesnetzagentur. Wichtig: Das „Datum der Erteilung“ gibt keinen Hinweis auf den tatsächlichen Aktivierungszeitpunkt.

Die horizontalen Sicherheitsabstände geben einen indirekten Hinweis auf die abgestrahlte Leistung. Während zu Beginn des Mobilfunkausbaus Sicherheitsabstände von 3 bis 5 Metern üblich waren, liegen diese heute meist bei 9 Metern, teils sogar bei 10 bis 17 Metern. Das bedeutet, dass die abgestrahlte Leistung stark zugenommen hat: Bei einem Anstieg des Abstands von 3 auf 9 Meter hat sich die Leistung etwa verneunfacht, und bei Abständen von 10 bis 17 Metern etwa um das 11- bis 32-Fache.

In den letzten Jahren haben sowohl die Leistungsstärke als auch die Anzahl der Anlagen erheblich zugenommen. Dies könnte erklären, warum immer mehr Menschen einen Brummton wahrnehmen. Es deutet darauf hin, dass der Brummton möglicherweise erst ab einer bestimmten Energiedichte auftritt, wobei auch schalltechnische Faktoren eine Rolle spielen könnten.

Messungen mit Spectroid - Grenzen von Smartphone-Mikrofonen

Smartphone-Mikrofone erfassen tiefe Frequenzen nur ungenau, da sie auf den Frequenzbereich menschlicher Sprache (100 Hz bis 8 kHz) optimiert sind. Physische Grenzen, wie die kleinen Membranen der meist verbauten MEMS-Mikrofone (siehe Datenblätter), verhindern eine präzise Abbildung tiefer Frequenzen.

Apps wie Spectroid können solche Signale zwar grafisch darstellen, doch die angezeigten Werte beruhen oft auf extrapolierten Schätzungen und sind nicht zuverlässig. Ebenso kann es einen Unterschied machen, mit welchem Smartphone die Messung durchgeführt wird. Für genaue Messungen im Tieffrequenzbereich empfiehlt sich der Einsatz spezialisierter externer Mikrofone oder professioneller Messgeräte.

Videos im Internet zeigen, wie einfach und professionell Schallpegelmessungen mit geeichten Geräten wie zum Beispiel dem Norsonic 140 durchgeführt werden können.

Wikipedia und Foren

Einige Wikipedia-Artikel und Foren versuchen, den Brummton als Tieftontinnitus darzustellen und die Rolle des Mobilfunks als Ursache zu negieren. In Wikipedia wird auf ein Taos-Hum verwiesen - ohne jeglichen Beweis und Messungen, dass dieser Brummton dem heutigen entspricht - um den Mobilfunk als Ursache auszuschließen. Ziel ist es, das Thema mysteriös und unerklärlich zu lassen. Einige Administratoren arbeiten mit Pseudonymen und manipulieren möglicherweise Diskussionen, um diese Agenda zu fördern. Trotz scheinbarer Hilfsbereitschaft und angeblichem Aufklärungswillen wird ein Test, wie oben beschrieben, abgelehnt.

Unabhängig davon wird an Verordnungen gearbeitet, die im Falle eines nachgewiesenen Infraschalls oder Brummtons die Handhabe für Betroffene erschweren.

Presse

Mehrere Redaktionen darunter die Süddeutsche Zeitung, Spiegel, Bild, Münchner Merkur, c't Magazin für IT & Technik und frontal wurden unterschiedlich und im September 2023 zu diesem Thema informiert. Das Thema "Andauernder Brummton/Brummgeräusch - Wer kann ihn auch hören?" wurde im Dezember 2018 im Nachbarschaftsforum nebenan.de initiiert, zudem sich mehr als 15 Betroffene im nahen Umkreis gemeldet haben.

Linksammlung

Fußnoten

Fußnote *1) 11.12.2024, wichtige Ergänzung im PDF:
Eine Anfrage beim zuständigen Professor der Technischen Hochschule ergab, dass der vom Administrator genannte „schalltote“ Raum Schallfrequenzen erst ab 170 Hz absorbiert. Das bedeutet: Dieser Raum ist nicht „schalltot“, wie behauptet, und ein Brummton kann ihn ungehindert durchdringen. Die Aussage des Administrators „Das ist ein schalltoter Raum, der zudem ... Funk geschirmt ist ... Bei fast allen hat es munter weiter gebrummt ...“ zielt darauf ab, den Brummton als Hörsensation darzustellen.

Stand: 26.01.2025